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Katılma Tarihi: 01 ekim 2003 Gönderilenler: 128
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Gönderen: 30 kasim 2019 Saat 00:16 | Kayıtlı IP
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Nützliche Hinweise, wie man den Quran liest
Von Bruder A. Muhammed (e-mail: A361M at aol.com)
Hinweis 1. Die offensichtliche Bedeutung
Wie im Quran, der detailliereten Schrift, dargestellt wird, werden wir am Tag des Gerichts darüber Rechenschaft ablegen, ob wir Gottes Gesetzt gefolgt sind, das uns in den „Gesetzgebungsversen" des Quran gegeben wird. Aufgrund dessen, und weil Gott der Gerechteste Richter ist, hat Er uns diese Verse in sehr klarer und offensichtlicher Sprache gegeben. Trotzdem sind wir als Leser vielleicht schon in der Situation gewesen, dass wir einen dieser Gesetzgebungsverse gelesen haben und diesem Vers dann in der Erläuterung vom Uebersetzer eine ganz andere Bedeutung gegeben wurde! Wenn wir den Grund für diese Diskrepanz zu erfahren suchen, sagt man uns, dass es sehr schwierig ist, den Quran auf eigene Faust verstehen zu wollen, dass diese erfahrenen Uebersetzer viele Jahre ihres Lebens damit verbracht haben, die Wissenschaft der Quranauslegung zu beherrschen, und dass ihre Auslegung also das wiedergibt, was der Vers wirklich bedeutet! Man sagt uns vielleicht auch, dass dies die Auslegung ist, die der Prophet selbst gab.
Für 99 % der Leser wird diese Antwort ausreichen, und für sie wird die Angelegenheit erledigt sein, selbst wenn sie vielleicht tief drinnen noch einen unbehaglichen Verdacht hegen. Leider wird wohl nicht mehr als ein Prozent der Leser weiter nach befriedigenden Antworten auf die folgenden Fragen suchen:
Wie kann Gott eine Sache sagen, und doch sagen mir die Ausleger, dass Gott in Wirklichkeit etwas ganz anderes meinte? Gibt Gott uns Rätsel auf? Ist der Ausleger klüger als Gott? Wie kann er fähig sein, die zutreffende Bedetuung zu formulieren, wenn Gott dies nicht konne? Wie kann Gott etwas sagen, und doch behaupten die Ausleger, dass Gottes Gesandter das Gegenteil sagte? Wie kann Gott behaupten, dass der Quran klar und einfach zu verstehen sei (wie aus den folgenden Versen hervorgeht), und doch sagen uns die Ausleger, dass es sehr anspruchsvoll ist?
„A.L.R. Das sind die Verse der deutlichen Schrift." (12:1)
„Wir haben ihn (den Quran) in deiner Sprache leicht gemacht, damit sie sich ermahnen lassen." (44:58)
Nur die wahren Suchenden, die sich dafür entscheiden, Gottes Worten eher zu glauben als den Worten irgendeines Auslegenden, werden die offensichtliche und manchmal wörtliche Bedeutung des Quranverses akzeptirern. Weil sie absolutes Vertrauen und Respekt für Gottes Worte haben, hat Gott es ihnen im Gegenzug leicht gemacht, den Quran zu verstehen. Was die anderen betrifft, die es vorziehen, anderen als Gott zu glauben, so hat Gott ihnen Schleier über ihre Augen und Herzen gelegt, die sie davon abhalten, den Quran zu begreifen. Ihnen ist der Zugang zum Quran verwehrt, selbst wenn sie Professoren der arabischen Sprache sind und ihr ganzes Leben damit verbracht haben, den Quran zu studieren!
„Und wer ist ungerechter als der, der an die Zeichen seines Herrn gemahnt wurde, sich aber von ihnen abwandte und vergass, was seine Hände vorausgeschickt hatten? Wahrlich, Wir haben Schleier über ihre Herzen gelegt, so dass sie es nicht begreifen, und Taubheit in ihre Ohren. Und selbst wenn du sie zum rechten Weg rufst, werden sie nie den rechten Weg einschlagen." (18:57)
Was die Gruppe der gesetzgebenden Verse angeht, so sollte nur die offensichtliche Bedeutung dieser Verse akzeptiert werden. Wir sollten ohne Zweifel anerkennen, dass Gott am kundigsten und am fähigsten ist, welche Wahrheit auch immer auszudrücken. Er braucht keinen Ausleger, der die Bedeutung klarer macht. Gott ist der Allmächtige. Seine Fähigkeiten sind unbegrenzt; Er ist Herrscher über alle Dinge.
„Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und lässt sterben, und er hat Macht über alle Dinge." (57:2)
Es ist recht verletzend gegenüber Gott, anzunehmen, dass die Worte des Quran, die Sein Gesetz feststellen, alles ausser ihrer wörtlichen Bedeutung sagen wollen, denn Gott gibt uns keine Rätsel auf. Gott ist wirklich dazu fähig, welche Nachricht auch immer auszudrücken. Gottes Worte werden mit grösster Genauigkeit gewählt, um die Nachricht so gut wie möglich zu übermitteln. Wenn die Bedeutung ssolcher Verse dadurch noch genauer gemacht wird, dass der Ausleger hier oder dort noch ein Wort hinzufügt, kann das nur bedeuten, dass Gottes Formulierung ungenügend ist! Unnötig zu sagen, dass dies sowohl falsch als auch sehr verletzend gegenüber dem Allmächtigen Gott ist. Man begeht eine grosse Sünde, wenn man irgendeinen Gesetzgebungsvers dadurch interpretiert, dass man auch nur ein Wort hinzufügt oder weglässt. Wir müssen solche Anschläge verhindern und uns vor ihnen hüten, da sie zweifellos das Werk des Bösen sind.
Wenn die echten Gläubigen entdecken, dass sie nicht der wörtlichen Bedeutung des Quran gefolgt sind, werden sie jederzeit und ohne Zögern ihr eigenes Verhalten ändern, anstatt die Bedeutung des Qurantexts manipulieren zu wollen.
Wir sollten uns vor allem der vielfältigen Täuschungen des Satans bewusst sein. Zu einem bestimmten Thema wird er unweigerlich Worte des Propheten erfinden, um uns glauben zu machen, dass der Prophet den Quranvers auf eine Art auslegte, die der wörtlichen Bedeutung entgegengesetzt ist (siehe 6:112).
Es ist unnötig anzumerken, dass es weiser und respektvoller Gott gegenüber ist, der wörtlichen Bedeutung des Quran zu folgen. Was dies angeht, ist es auch gerechtfertigt anzunehmen, dass der Prophet niet etwas gepredigt hätte, was dem Quran widerspricht. Die grosse Wichtigkeit dieses Punktes wird später besprochen werden.
Hinweis 2. Verwandte Verse
Welches Thema wir auch im Quran studieren, wir müssen immer alle Verse betrachten, die sich auf das spezielle Thema beziehen. Es kann oft irreführend sein, eine Schlussfolgerung oder eine Regel aus nur einem isolierten Vers abzuleiten.
Der Quran ist auf vielerlei Weise wie kein anderes Buch. Er ist weder ein wissenschaftliches Buch noch ist er ein Gedicht. Trotzdem enthält er eine Fülle von Wissen, das in gebieterischer Dichtkunst übermittelt wird. Ein wissenschaftliches Buch würde bei der Behandlung eines bestimmten Themas der üblichen Aufteilung in Einführung, Erläuterung und Schlussfolgerung folgen; der Quran ist insofern anders, als er alle traditionellen Strukturen abschafft. In jedem anderen Buch als im Quran würden wir erwarten, dass jedes Kapitel sich mit einem Hauptpunkt beschäftigt. Dies ist beim Quran nicht immer der Fall, denn obwohl viele der kürzeren Suren ein bestimmtes Thema oder einen bestimmten Vorfall behandeln, ist es nicht unüblich, andere Suren zu finden, die die meisten quranischen Hauptthemen behandeln (z.B. Sure 2).
Deshalb finden wir oft das gleiche quranische Thema in mehr als einer Sure. Zusaätzlich wird das Thema oft in der gleichen Sure von einem Vers zum anderen kategorisch verändert, ohne dass wir darauf vorbereitet worden wären. Vielleicht ist dies so, weil der Quran vor allem ein Buch der Göttlichen Wahrheit ist und keine persönlichen Ansichten enthält. Im Gegensatz zu menschlichen Ansichten benötigt die Göttliche Wahrheit weder kunstfertige Präsentation noch gewandte Begründungen.
Somit ist ein einzelner Vers Göttliche Wahrheit und kann durchaus eine unabhängige Wahrheit offenbaren, wo auch immer im Buch er sich befindet. Jede unabhängige Wahrheit trägt zum Gesamtbild bei, das sich abzeichnet, wenn man ein bestimmtes Quran-Thema studiert. Anders als die Verfälscher es unterstellen, verletzt kein Quranvers einen anderen, noch hebt ein Vers einen anderen auf. Doch gleichzeitig darf kein Thema des Quran nur anhand eines isolierten Verses betrachtet werden.
Hinweis 3. Universelle Ansprache
Der Quran, als Gottes letzte Offenbarung, richtet sich an die ganze Menschheit und gilt für alle Zeiten. Wenn der Quranvers, den man studiert, nicht deutlich feststellt, dass er sich auf eine bestimmte Gruppe oder eine bestimmte Zeit beschränkt, gilt er für alle Menschen zu allen Zeiten. Ausserdem richten sich alle Verse, die mit „sprich" beginnen, an alle Menschen zu allen Zeiten (wie etwa die letzten 3 Suren), sofern sie nicht einen Grund enthalten, der annehmen lässt, dass sie sich an eine bestimmte Person oder einen bestimmten Boten richten.
Diese Regel wurde von vielen Auslegern verletzt und weitgehend missbraucht, um die Bedeutung von Gottes Worten zu manipulieren. Wir werden später viele Fälle solcher Manipulationen aufzeigen, für jetzt sollte dieses einfache Beispiel ausreichen, um zu zeigen, um was es geht:
Angenommen, wir haben folgende Information über eine bestimmte Schule:
„Die Häfte der Schüler der Schule ist männlich."
Wenn wir diese einfache Aussage verfälschen wollen, könnten wir andeuten, dass die Hälfte aller Schüler, die älter als zwölf Jahre sind, männlich sind. Oder wir könnten behaupten, dass nur zu bestimmten Zeiten - etwa von 1986 bis 1988 - die Hälfte der Schüler männlich war. Offensichtlich handelt es sich bei beiden Einschränkungen um Verfälschungen. Der ursprüngliche Text enthielt weder Beschränkungen, die sich auf das Alter der Schüler noch auf eine bestimmte Zeit bezogen. Um diese Aussage richtig zu lesen, müssen wir davon ausgehen, dass die Hälfte der Schüler zu allen Zeiten und in allen Altersgruppen männlich ist. Von der gleichen Genauigkeit müssen wir auch beim Quran ausgehen. Ein vielleicht klassisches Beispiel für diese Art von Verfälschungen bezieht sich auf folgenden Vers:
„Und wenn Gott als einziger genannt wird, dann krampfen sich die Herzen derer, die nicht an das Jenseits glauben, in Widerwillen zusammen; werden aber die genannt, die statt Ihm erwähnt werden, siehe, dann beginnen sie zu frohlocken." (39:45)
Als sie diesen Vers erklärten, fügten die unredlichen Ausleger die Worte „andere Götter" zu ihrer Auslegung hinzu, um auszusagen, „werden aber die (anderen Götter) genannt, die statt Ihm erwähnt werden..."
Dies ist eine krasse Manipulation, weil im Quran das Wort „duunihii" gebraucht wird, dass „anders als Er" bedeutet. Die Bedeutung auf „andere Götter" zu beschränken, ist in der Tat eine Verfälschung des Verses. Wenn der Vers aussagt „anders als Er", können hiermit zwar andere Götter gemeint sein, aber auch Engel, Propheten, Heilige, Menschen, usw. Wenn Gott die Bedeutung auf „andere Götter" beschränken wollte, hätte Er gesagt „werden aber die anderen Götter genannt...". Gott gehen die Worte nicht aus!
Die grosse Bedeutung dieses speziellen Verses wird später behandelt.
Hinweis drei bedeutet auch, dass Gottes Gesetz im Quran für alle Menschen und zu allen Zeiten gilt, und dass es für alle erlassen ist, wenn keine speziellen Bedingungen angeführt werden. Die gleiche Religion, die Noah und Abraham gegeben wurde, wurde Moses und Jesus gegeben, und sie ist auch diejenige, die Muhammad und uns gegeben wurde. Dies wird in folgendem Vers bestätigt:
„Er verordnete für euch die Religion, die Er Noah anbefahl und die Wir dir offenbart haben und die Wir Abraham und Moses und Jesus anbefohlen haben. Nämlich die, in der Einhaltung der Religion treu zu bleiben und euch deswegen nicht zu spalten..." (42:13)
Wenn gewisse Verse zu oder von einem bestimmten Volk oder einer bestimmten Zeit sprechen, macht Gott uns diese Einschränkung im Vers sehr deutlich. Ein Beispiel hierfür findet sich in den Versen, die einige der Verbote aufzählen, die den Juden als Bestrafung für ihre Uebertretung auferlegt wurden:
„Und der Sünde der Juden wegen haben Wir ihnen gute Speisen vorenthalten, die ihnen erlaubt waren, wie auch, weil sie viele Hindernisse in Gottes Weg legten." (4:160)
Wenn man also behauptet, dass ein bestimmter Vers sich nur an eine bestimmte Gruppe oder eine bestimmte Zeit richtet, ohne dass im Vers genaue Angaben gemacht werden, die solch eine Beschränkung anzeigen, verdreht und verfälscht man absichtlich Gottes Worte und begeht eine grosse Sünde.
Hinweis 4. Wahre Bedeutung des geschichtlichen Hintergrundes
Hier muss kurz die Idee des „Asbaab Al Nuzuul" erwähnt werden, also die Gründe und die Absicht für die Offenbarung bestimmter Verse.
Viele Quranverse werden mit bestimmten Geschehnissen verbunden, die sich zur Zeit der Offenbarung des Quran ereigneten. Ein Beispiel dafür sind folgende Verse:
„Und da sagtest du zu dem, dem Gott Gnade erwiesen hatte und dem du Gnade erwiesen hattest: „Behalte deine Frau für dich und fürchte Gott." Und du verbargst das, was du in dir hegtest, das, was Gott ans Licht bringen wollte, und du fürchtetest die Menschen, während Gott es ist, Den du in Wirklichkeit fürchten sollst. Dann aber, als Zaid seine eheliche Beziehung mit ihr beendet hatte, verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit die Gläubigen in bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne nicht in Verlegenheit gebracht würden, wenn diese ihre ehelichen Beziehungen mit ihnen beendet haben. Und Gottes Befehl muss vollzogen werden." (33:37) „O Prophet! Warum verbietest du das, was Gott dir erlaubt hat, um nach der Zufriedenheit deiner Frauen zu trachten? Und Gott ist Allvergebend, Barmherzig." (66:1)
Im Zusammenhang mit dem ersten dieser beiden Verse wurde gesagt, dass der geschichtliche Hintergrund darin bestand, dass der Prophet seinen Segen zur Hochzeit von Zaid und Zainab gab. Da Zaid ein befreiter Sklave war und Zainab zur Oberschicht Mekkas zählte, war ihre Heirat ein Symbol für die Brüderlichkeit im Islam. Jedoch war ihre Ehe nicht glücklich. Zainab sah aufgrund seiner Vergangenheit auf Zaid herunter. Zaid wollte sich von Zainab scheiden lassen und bat um die Zustimmung des Propheten. Der Prophet, der die Ehe aufgrund ihrer Symbolik gesegnet hatte, fürchtete, dass eine Scheidung zu Verspottung führen könne, riet Zaid von einer Scheidung ab. Der Prophet fürchtete die Menschen, wo er Gott allein hätte fürchten sollen.
Der geschichtliche Hintergrund des zweiten Verses besteht darin, dass der Prophet eine seiner Frauen, Hafsa, besuchte und mit ihr eine Weile zusammenblieb. Sie bot ihm Honig an. Als er zu seinen anderen Frauen, Aisha und Sawda, zurückkam, waren diese eifersüchtig und beschuldigten ihn, mehr Zeit mit ihr als mit ihnen zu verbringen. Sie sagten, dass auch sie Honig besässen, den sie ihm anbieten könnten. Sie betrübten ihn so sehr, dass er sagte, er würde nie mehr Honig probieren (und sich auf diese Weise etwas selbst verbot).
Die angemessene Bedeutung, die der geschichtliche Hintergrund bei diesen beiden Versen hat, besteht darin, dass er Licht auf die bestimmten Geschehnisse, die angesprochen werden, wirft. Der geschichtliche Hintergrund eines Quranverses sollte niemals das Gesetz, das dem Vers innewohnt, ändern oder entwerten. Diese zwei Verse sprechen folgende Gesetze aus:
Erster Vers (33:37): Alle Gläubigen sollten niemals irgendjemanden ausser Gott allein fürchten. Es ist einem Mann nicht verboten, die geschiedene Frau seines Adoptivsohnes zu heiraten.
Zweiter Vers (66:1): Der Prophet, oder auch irgendein anderer Mensch, darf nicht verbieten, was Gott erlaubt hat.
Beispiele dafür, die Bedeutung des geschichtlichen Hintergrundes dieser zwei Verse zu verfälschen, sind etwa folgende Behauptungen: Dass Vers 1 der Sure 66 sich nur auf Honig bezieht, und dass es dem Propheten erlaubt ist, andere Dinge zu verbieten! Dass die Erlaubnis, die geschiedene Frau eines Adoptivsohnes zu heiraten, nur zur Zeit des Propheten und nicht zu allen Zeiten galt.
Vielleicht hat Gott, Der sich der Kleinlichkeit der Menschen wohl bewusst ist, in 66:1 absichtlich nicht erwähnt, welche Sache der Prophet sich untersagt hatte, um den wahren Gläubigen zu zeigen, dass die Art der Sache an sich nicht von Bedeutung war. Es häte Honig, Milch oder Erdnüsse sein können! Worauf es ankommt, ist, dass der Prophet nichts von dem verbieten darf, was Gott den Menschen erlaubt hat. Dies entspricht dem Vers: „Und dem Gesandten obliegt nur die deutliche Verkündigung." (24:54)
In anderen Worten, Gottes Gesetz und nichts sonst zu überbringen. Dies ist die einzige Pflicht jedes Boten, nicht nur des Propheten Muhammad: „Jedoch, sind die Gesandten für irgend etwas ausser für die deutliche Verkündigung verantwortlich?" (16:35)
Der Quran stellt fest, dass kein Prophet ein eigenes Gesetz bringt. Das einzige Gesetz und die einzige Sunna sind die von Gott: „Und du wirst in Gottes Sunna nie einen Wandel finden." (33:62)
Somit besteht der angemessene Gebrauch des historischen Hintergrundes, oder „Asbaab Al Nuzuul", darin, die Umstände, die die Offenbarung des Verses umgaben, besser zu verstehen. Es ist eine krasse Verfälschung, „Asbaab Al Nuzuul" dazu zu benutzen, dem in solchen Versen offenbarten Gesetz irgendwelche Beschränkungen aufzuerlegen. Weiterhin ist es ein grosses Missverständnis, wenn man andeutet, dass irgendein isoliertes Geschehen, das sich zu einem bestimmten Moment ergab (z.B. die Scheidung von Zaid und Zainab) der Grund für eine Offenbarung Gottes gewesen sein könnte. Es ist realistischer festzustellen, dass Gottes Gesetz bereits festgelegt ist, lange bevor sich irgendein geschichtlicher Vorfall ereignet hätte, und dass Gott solche geschichtlichen Vorfälle sich ereignen und im Quran erwähnt werden liess, um ein Beispiel zu geben.
Wenn wir dies im Hinterkopf behalten, wird der Ausdruck „Asbaab Al Nuzuul" (Grund für die Offenbarung) irrig, aus dem Grunde, weil dieser Ausdruck voraussetzt, dass diese Gesetze vor den bestimmten Vorfällen nicht nötig gewesen waren! Ein Quranvers, der Gottes Göttliches Gesetz enthält, wird niemals offenbart, um sich einem geschichtlichen Vorfall anzupassen, stattdessen lässt Gott geschichtliche Vorfälle geschehen, um als Beispiele für die Bestätigung von Gottes Gesetz zu dienen. Wenn wir Vers der Sure 66 als ein Beispiel nehmen, sollten wir nicht annehmen, dass Gott uns diesen Vers offenbarte als Ergebnis davon, dass der Prophet verbot, was erlaubt war; stattdessen sollten wir weiser schlussfolgern, dass Gott befahl, ein solcher Vorfall solle sich ereignen, damit die Gläubigen, die den Quran Hunderte von Jahren später lesen würden, sicher sein können, dass der einzige Gesetzgeber Gott ist. Verbote gehören Gott allein. Die Wichtigkeit dieser Angelegenheit wird noch dadurch betont, dass die Sure selbst „Das Verbot" genannt wurde.
Hinweis 5: Was bedeutet der Satz „Der Quran enthält alles" wirklich?
Ob man es glaubt oder nicht, es gibt solche Skeptiker, die Fragen stellen wie „Wenn, wie du sagst, der Quran alles enthält, warum kann ich dort dann kein Rezept für ein Curry finden?"
Die Antwort auf diese Frage ist recht offensichtlich. Der Grund, weshalb der Quran keine Auskünfte darüber gibt, wie man ein Curry kocht, wie man ein Auto fährt etc., ist im Quran gegeben. Die Aufgabe des Quran ist sehr klar definiert. Dier Absicht des Quran, oder jeder Schrift, ist es, uns die Mittel zum Heil zur Verfügung zu stellen. Weil also die Weise, auf die wir ein Curry kochen oder die Art, wie wir Auto fahren, unser Schicksal am Tag des Gerichts nicht beeinflusst, deshalb sind im Quran keine Einzelheiten über diese Dinge enthalten. Beachten wir, dass Gottes Gesandter uns sagt, dass der Quran alles ist, was wir zum Heil brauchen...
Wie jede andere Schrift auch, ist der Quran ein Handbuch, wie wir in den Himmel gelangen und wie wir unsere ursprünglichen Irrtümer korrigieren - der Quran enthält all die Einzelheiten, die wir für diese bestimmte Absicht brauchen.
Um die Bedeutung von 6:38 (der Quran enthält alles) zu verstehen, müssen wie auch einige andere Verse lesen:
Erstens: Uns wird in 2:38 gesagt, dass Gottes Angebot, die Menschheit zu erlösen, auch enthielt, uns „Huda" (Rechtleitung) zu senden, und dass diejenigen, die diese Rechtleitung annehmen (die in 2:39 mit „Ayat Allah" - den Zeichen Gottes - verbunden werden), erlöst werden, während diejenigen, die sie ablehnen, in der Hölle enden werden.
Zweitens: Uns wird auch gesagt, dass Gott uns die „Huda" (Rechtleitung) durch den Quran gesandt hat (27:2, 31:3). Uns wird ebenfalls gesagt, dass die Rechtleitung dem vorigen Volk in der vorigen Schrift gegeben wurde (3:4).
Drittens: Nachdem Gott uns die genaue Aufgabe des Quran (und aller anderen Schriften) gegeben hat, also uns die Mittel zur Erlösung bereitzustellen, sagt uns Gott, dass der Quran alles enthält... es ist nur logisch, die Vollkommenheit des Quran im Verhältnis zu seiner Funktion zu verstehen, die darin besteht, uns die Führung und die Möglichkeit zur Erlösung zu geben.
Wir wollen dies mit folgender Situation vergleichen: Wenn wir in einer Schule für ein Physikexamen lernen und uns der Lehrer ein Buch mit der Bemerkung gibt, dass dies alles enthält, was wir brauchen, um die Prüfung zu bestehen - dann können wir ihm nicht eines Tages sagen, dass wir darin nicht auch fanden, wie man Pizza zubereitet! Der Lehrer behauptete niemals, dass das Buch sagt, wie man Pizza macht, er sagte nur, dass es alles enthält, um das Examen zu bestehen... Ausserdem können wir nicht einfach ein Buch von der Klasse des Vorjahres ausleihen und uns daran halten, da die Fragen, die uns gestellt werden, auf dem Buch beruhen, das der Lehrer uns gab, und nicht auf dem Buch, das die anderen benutzten... wir haben unsere minhaj (Regeln, Normen) und sie haben ihre (zu Minhaj siehe 5:48).
Da Gott für uns - analog hierzu - die Aufgabe des Quran (oder irgendeiner Schrift) dadurch definiert hat, dass er sämtliche Regeln enthält, durch die man die Erlösung erlangt (2:38-39) (und die Prüfung besteht), müssen wir die Vollständigkeit des Quran gemäss der Aufgabe verstehen, die ihm innewohnt, und sie nicht als absoluten Begriff ansehen.
Was all dies noch einmal bestätigt, ist die Tatsache, dass wir die minhaj (Regeln und Gesetze) befolgen müssen, die uns gegeben wurden, um insha'allah die Erlösung zu erlangen und unsere Seele in Gottes Himmel zu retten, und nicht die minhaj, die denen vor uns gegeben worden waren... in 5:48 wird uns gesagt, dass unser minhaj der Quran ist und nicht die Rituale oder die Schriften, die Abraham oder den anderen gegeben wurden
http://www.free-minds.org/reading.htm
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